Chronik des Tennisclubs Rot-Weiß Bedburg 1948 e. V.
Der Tennisclub Rot-Weiß Bedburg wurde am 30.10.1948 gegründet, aber Tennis wurde in Bedburg schon viel früher gespielt. Die Rheinische Ritterakademie ließ im Schloßpark schon lange vor dem ersten Weltkrieg zwei Tennisplätze für ihre Schüler bauen, und die sportbegeisterte Jugend nutzte sie kräftig. Die Anlage war jedoch nicht öffentlich und das Parktor fest verschlossen. Sogar ein Clubhaus gab es damals schon.
1922 wurde die Rheinische Ritterakademie aufgelöst, und das Schloß mit dem Schloßpark und den Tennisplätzen an die "Gewerkschaft Neurath" verkauft. Noch einige Jahre spielte Direktor Metz mit seinen Gästen. Dann wurde es still auf der Anlage.
Nach dem zweiten Weltkrieg waren die Tennisplätze von Unkraut überwuchert und kaum noch zu erkennen. Aber einige Schüler und Studenten griffen zu Hacke und Spaten, säuberten einen Platz und begannen zu spielen.
Es kamen andere dazu. Schließlich waren es so viele, daß man sich entschloß, das Ganze zu organisieren. Am 30.10.1948 wurde dann als erster Tennisclub im Kreis Bergheim nach dem zweiten Weltkrieg der Tennisclub "Rot - Weiß" Bedburg e. V. gegründet. Zum ersten Vorsitzenden wurde Peter Jülichmann gewählt, der sich mit großem Einsatz daran machte, eine erschwingliche Platzmiete mit dem Caritasverband auszuhandeln und der es verstand, Geld, Material und Geräte zu beschaffen, in einer Zeit, wo es so gut wie nichts gab.
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Der erste Vorstand setzte sich wie folgt zusammen: |
Bis zum Frühjahr 1949 wurden 1400 Arbeitsstunden von den Mitgliedern geleistet. Dann war der erste Platz vorschriftsmäßig mit roter Tenniserde bedeckt, und ein normaler Spielbetrieb konnte beginnen. Im Herbst 1949 trug man das erste Mal ein Turnier aus und zwar mit Grevenbroich. Bedburg konnte den ersten Sieg verzeichnen. Im Frühjahr 1950 wurde von den Mitgliedern des Tennisclubs, unterstützt von den Spenden der Bedburger Industrie und der "Gewerkschaft Neurath", der zweite Tennisplatz angelegt. Aus einem Schuttplatz einen Tennisplatz zu machen, ist für Laien gewiß keine Kleinigkeit. 830 Arbeitsstunden, nur DM 772,-- waren nötig, um eine mustergültige Anlage zu schaffen.
Das erste Clubhaus wurde noch im Sommer 1950 errichtet. Auch hierbei halfen die Clubmitglieder tatkräftig mit. Der Club war stolz auf seine schöne Anlage, und die Mitgliederzahlen stiegen.
Es fanden regelmäßig Freundschaftsturniere mit Clubs wie z.B. Grevenbroich, Wickrath, Krefeld, Erkelenz, Kickers Düsseldorf, Bayer Dormagen, Süchteln, SchwarzWeiß Köln, Eitorf und einmal sogar mit dem viel stärkeren Gegner Bad Ems statt. Als Turnierspieler traten in den ersten Jahren Heinrich Faßbender, Fred Noppel, Anton von Szentmiklossy, Dr. Hans Pott, Heinz Kemper und Conny Lüttgen besonders hervor. Die Damenturnier-Mannschaft hatte von Beginn an mit Agnes und Luise Busch und Dr. Medi Odendahl eine beachtliche Spielstärke, die später noch durch Maria Lauer und besonders durch Milde Rauner, die viele Jahre Tennismeisterin von Südwest-Sachsen war , verbessert wurde.
Der erste Vorsitzende des Clubs, Peter Jülichmann, wurde nach vier Jahren von Adolph Busch abgelöst, der dann dieses Amt zwölf Jahre lang bekleidete. Beide legten großen Wert auf guten Sportsgeist, faires Spiel und Steigerung des Leistungsniveaus. Aber sie stellten Meisterschaftstitel und das damit verbundene "Unbedingt - Gewinnen - Müssen" nicht an die erste Stelle.
Um ein geselliges Beisammen sein nach dem Spiel zu ermöglichen, entschloss sich der Vorstand im Jahre 1955 einen Aufenthaltsraum an das Clubhaus anzubauen. Die Mitglieder arbeiteten mit, sammelten Spenden, erhoben eine Umlage und schafften es schließlich, dank Adolf Busch, ein für die damaligen Verhältnisse attraktives Clubhaus zu erstellen.
Das Clubhaus 1954
Das erste kreisoffene Turnier in Bergheim fand 1956 statt. Hierbei bewiesen die Bedburger ihr Können. Sie gewannen das Herren - Einzel, Damen - Einzel, Herren Doppel, Mixed und Junioren - Einzel. Auch in den nächsten Jahren konnten die Bedburger bei den kreisoffenen Turnieren immer wieder Siege erringen. Nana Busch wurde 1957 Rheinbezirksmeisterin im Juniorinnen - Einzel. Das war die beste Leistung, die je ein Mitglied des Bedburger Tennisclubs errang. Da der Spielbetrieb vor allem durch die von Herbert Rauner geführte Juniorenmannschaft erheblich zugenommen hatte, wurde 1958 der dritte Tennisplatz angelegt, welcher von der Stadt Bedburg unterstützt wurde. Außerdem beteiligte sich die Herrenturniermannschaft seit 1958 an den Verbandsspielen.
Anlässlich des 10 - jährigen Bestehens unseres Clubs wurden zum ersten Mal die Kreismeisterschaften der Senioren ausgetragen und zwar in Bedburg. Die Gäste waren von der guten Atmosphäre und der schönen Anlage so begeistert, daß beschlossen wurde, diese Meisterschaften künftig jedes Jahr nach Bedburg zu holen.
1961 gab Adolph Busch den Vorsitz an Martin Brückner ab. In den folgenden Jahren wurde viel Tennis gespielt, aber auch die Geselligkeit besonders gepflegt. Eine Reihe von Freundschaftsturnieren wurde erfolgreich durchgeführt. Die kreisoffenen Seniorenturniere mit Heinrich Faßbender, Hubert Alberti und Hilde Rauner brachten besonderen sportlichen Glanz. Martin Brückner zeichnete sich durch seine ausgeglichene Vereinsführung aus, und die Tradition des Bedburger Clubs, seine harmonische, fröhliche Atmosphäre gedieh auch unter seiner Führung weiter.
Mitte der 60er Jahre wurde der Club erneut vor die Aufgabe gestellt, ein Clubhaus zu bauen, denn das alte reichte, da sich die Mitgliederzahlen inzwischen auf ca. 130 verdoppelt hatte, einfach nicht mehr aus. Martin Brückner bekam die rechtlichen und finanziellen Voraussetzungen für den Neubau, eine Arbeit, die schon wegen der erforderlichen Neufassung der Vereinsstatuten eine erhebliche Belastung war. 1966 bis 1967 ist dann das neue Clubhaus gebaut worden.
Carl Ploenes ( Vorsitzender 1967 - 1970 ) wandte viel Zeit und Arbeitskraft für die Planung und den Bau des neuen Hauses auf. Auch Heinz Vennemann hat sich intensiv um den Neubau gekümmert.
Von 1969 bis 1972 erlebte der Verein einen weiteren Aufschwung als weitere 95 neue Mitglieder in den Tennisclub eintraten. Sie trugen dazu bei, daß die Ranglistenspiele, die schon fast eingeschlafen waren, wieder auflebten und daß die Vorstandsarbeit neue Impulse erhielt.
1970 übernahm Heinrich Faßbender den Vorsitz. Unter Ihm und seinem Sohn Herbert Faßbender als Sportwart wurde die sportliche Leistung wieder stärker gefördert.
Durch großen Arbeitseinsatz und Spenden von Mitgliedern entstand die vor allem von Anfängern begehrte Tenniswand und die erste Flutlichtanlage. Beides half den Neulingen, bald Anschluss an die Clubgemeinschaft zu finden.1970 konnte erstmals eine Damenmannschaft an den Verbandsspielen teilnehmen, und nach neunjähriger Pause stellte Bedburg auch wieder einen Kreismeister im Herren - Einzel, Günter Schmitz.
1972 wurde Heinz Luge zum Vorsitzenden des Tennisclubs Rot Weiß gewählt und hatte dieses Amt bis 1978 inne. In seiner Amtszeit gab es wenig Wechsel im Vorstand, so dass eine Kontinuität in der Verwirklichung der gesetzten sportlichen und vereinspolitischen Ziele möglich war.
Seinerzeit wurde im Tennis der elitäre Charakter aufgegeben und die Öffnung des Clubs für alle Bevölkerungsschichten betrieben. Es fanden nun verstärkt Aktionen zur Gewinnung von Jugendlichen statt. Mit großem Einsatz arbeitete Bruno Schlösser in der .Jugendarbeit und erreichte so langfristig einen enormen sportlichen Auftrieb. P.H. Schillings holte 1974 sogar den Titel des Jugendmittelrheinmeisters. Der immer wieder diskutierte Kauf von Spielern für die Medenspiele wurde aufgegeben. Aufgrund gestiegener Mitgliederzahlen wurden nacheinander 3 neue Plätze gebaut.
Der Jahresbeitrag reichte bei weitem nicht aus, diese Kosten zu decken, und so wurde ein Kredit aufgenommen, für den einige Clubmitglieder die Bürgschaft übernahmen. Das 25- jährige Clubjubiläum wurde im Bedburger Schloß unter großer Beteiligung der Clubmitglieder und der Öffentlichkeit gefeiert. Gründungsmitglieder wurden geehrt. Während der Amtszeit von Heinz Luge standen ihm folgende Vorständler zur Seite: Thomas Brückner, Herbert Faßbender, Dieter Heublein, Rolf Horstmann, Norbert Michels, Georg Neunzig, Dr. Karl Reinmold, Bruno Schlösser, Karl R. Wilbertz, Herbert Will.
Aufstiegsmannschaft 1976
1979 übernahm Helmut Beißner den Vereinsvorsitz. Zu den schon erprobten Vorstandskollegen aus vergangenen Amtszeiten kam mit Günter Wachtmeister auch frischer Wind in den Club. Vor allem Herr Wachtmeister übernahm seine Aufgabe mit vollem Herzen und viel Eigeninitiative.
Ab 1980 übernahm Dieter Heublein für drei Jahre den Vorsitz des Vorstandes. Während seiner Amtszeit legte er großen Wert darauf, sich als Kontaktperson zwischen Vorstand und Mannschaften einzubringen. Er achtet darauf, daß alle Gruppierungen innerhalb des Clubs entsprechende Berücksichtigung fanden.
Im sportlichen Bereich wurden Weichenstellungen vorgenommen, die in den Folgejahren Früchte tragen sollten. Vorsitzender und Sportwart.Günter Wachtmeister kümmerten sich sehr intensiv um die Jugendarbeit. Dieter Heublein übergab den Stab an Heinz Leonhardt, unter anderem mit der Begründung, daß er nun zehn Jahre Vorstandsarbeit geleistet habe. Zum damaligen Zeitpunkt konnte er nicht ahnen, daß er diese Zeit im Laufe der Jahre locker verdoppeln würde. Heinz Leonhardt legte wohldurchdachte Finanzierungskonzepte vor, um das Clubhaus und die Anlage zu sanieren. Dank der tatkräftigen praktischen Hilfe durch Bernd Quadt und Lambert Brosch wurde das Dach des Clubhauses saniert, Küche und Clubraum total renoviert und umgebaut und die Naßzellen von Grund auf modernisiert. Die Stadt Bedburg hat sich mit Zuschüssen und Darlehen sehr großzügig gezeigt. Ein großes Lob wurde auch dem Kassierer Georg Neunzig zuteil.
Er verstand es, die Ausgaben in einem verträglichen Rahmen zu halten. Sportlich ging es auch weiter aufwärts, dank der gezielten Arbeit von Günter Wachtmeister als Sportwart und Otmar Tietz als Jugendwart. Die erste Herrenmannschaft spielte jetzt 2. Verbandsliga.
H.D. Zima machte seine Arbeit im Vorstand als Geschäftsführer über 8 Jahre, und dies obwohl er (wie er immer behauptet) doch im Prinzip gar keine Zeit dazu habe. Und er machte seine Sache ausgezeichnet!
1985 war es Rolf Horstmann der die Geschicke des TC Rot Weiß in die Hände nahm. Neben der Forcierung des Turniertennis (in seiner Amtszeit spielt die 1. Mannschaft in der 1. Verbandsliga und stand kurz vor dem Sprung in die Oberliga) kamen auch die Hobbyspieler nicht zu kurz. Die Verbundenheit zum TC Kaster fand ihren Ausdruck in der Ausrichtung einer gemeinsamen Jubiläumsfeier .10 Jahre TC Kaster und 40 Jahre TC Bedburg.
Auch fiel in seine Amtszeit das Einrichten eines modernen Platzbelegungssystems in Form der Magnettafel. Die "Zeituhr " war Geschichte.
Lothar Michels wurde nach Adolph Busch unser Präsident mit der zweitlängsten Amtszeit. 1987 übernahm er (fast gezwungenermaßen, Dank der Überzeugungskunst eines Heinz Luge) das Amt des 1. Vorsitzenden. Er konnte zum damaligen Zeitpunkt nicht ahnen, daß dies für lange Zeit so bliebe. Lothar ging mit großem Elan daran, Aufgaben für die Zukunft zu formulieren .
Neben der Anschaffung einer modernen Ballwand war die Sanierung und der Erweiterungsbau des Clubhauses ein vorrangiges Thema. Über eine außerordentliche Mitgliederversammlung im Jahre 1991 wurden der Umfang sowie die Finanzierungsmaßnahmen genehmigt. 1993 wurde das neue Clubhaus seiner Bestimmung übergeben. Die Kosten von 340000.- DM wurden ohne Fremdmittel, dafür mit hohem Mitgliedereinsatz, Zuschüssen von der Stadt Bedburg, des Landessportbundes sowie durch Sponsoren gedeckt. Die neue Ballwand wurde am Kopfende des heutigen Platzes 3 aufgestellt. Beim gesamten Umbau ist besonders das Engagement von Ralf Daniels zu erwähnen.
Lambert Brosch war es, der Anfang 1988 auf die Idee kam, aus den von ihm gegründeten "einfachen" Stadtmeisterschaften ein offenes Turnier zu formen. Es war die Geburtsstunde der Bedburg Open, ein Turnier, welches nun schon seit über zehn Jahren existiert und uns Tennis der absoluten Extraklasse beschert. Der allgemeine Imageverlust im Bedburger Tennis (keine Mannschaft spielte mehr in der ersten Verbandsklasse) konnte durch den erlangten Bekanntheitsgrad der Bedburg Open überkompensiert werden.
Auch sonstige PR-Maßnahmen kamen bei Lothar Michels nicht zu kurz. Eigene Wimpel, T.C. Rot - Weiß Bedburg Aufkleber, Jahrestimer sind nur einige Beispiele seiner Kreativität.
Weiterhin wurde ein Grundstückstausch zwischen Rheinbraun und der Stadt Bedburg zu Gunsten des Tennisclubs abgeschlossen und notariell beglaubigt. (1991 wurde der Pachtvertrag zwischen dem Tennisclub und der Stadt bis ins Jahr 2016 festgeschrieben).
Emmy Will begleitete Lothar Michels über viele Jahre als 2. Vor:sitzende und ist auch heute unter Herbert Faßbender wieder in dieser Funktion tätig.
Neue Impulse wurden durch die Wahl des ehemaligen Trainers Achim Pfordt zum Sportwart gesetzt. Was wäre dieser Vorstand ohne Günter Korte und G. SchmitzDumont gewesen ? Als Sozialwart, Mädchen für alles. Sie nehmen dem Vorsitzenden viel Arbeit ab und sind sich für keine Arbeit zu schade. Auch die 3 jährige Amtszeit von Rolf Kreuter im Vorstand hat dem Verein gut getan. Er wirkt auch heute noch mit. Im Festausschuß und bei den Bedburg Open ist er nicht wegzudenken. Ab 1996 hat sich das Turnier Bedburg Open so organisiert, daß es selbstständig und losgelöst vom Verein gut funktioniert.1997, nach fast 10 Jahren tritt Lothar zurück.
Lothar Michels, Lambert Brosch, Rolf Kreuter
Herbert Faßbender ist es, der, von vielen Seiten bestärkt und ermutigt, das Ruder 1997 in die Hand nimmt. Er startet mit ein wenig "Demokratur", läßt er doch nach seiner Wahl zum ersten Vorsitzenden durchblicken, daß man sich doch seinen Vorstellungen von der Vorstandszusammensetzung anschließen möge, da ja eine komplett neue Mannschaft installiert werden muß. Die Versammlung tat ihm den Gefallen und so kam folgender Vorstand zusammen: 2. Vorsitzende: Emmy Will Geschäftsführer: Rolf Horstmann Kassierer: Bernd Panzer Sportwart: Dieter Heublein Jugendwarte: Alex Deilmann und Inga Daniels Sozialwart: Reinhard Hamacher. Mit Ausnahme der Jugendwarte alles gestandene Vorständler , die ihr "Handwerk" verstehen.
Am 30.10.98 wurde das 50 jährige Bestehen des Clubs an würdiger Stelle auf Schloß Bedburg mit Ehrengästen, ehemaligen und aktuellen Spielern und Mitgliedern gefeiert.
In den Jahren 1999-2001 haben wir dem allgemeinen Mitgliederschwund zu Trotz durch Baumaßnahmen, wie Sanierung, Terassenerweiterung, Erneuerung der Fenster an der Vorderfront des Clubhauses, Aufbringung einer neuen Zugangstür, die ein Betreten der Terasse direkt vom Clubhaus aus ermöglicht und mit vielen anderen Maßnahmen das Ambiente des Clubhauses auf ein hohes Niveau gebracht.
